
Oft ist es ganz hilfreich per Remote Desktop auf einem PC per Fernzugriff zu arbeiten. Viele kennen von Windows das Tool Remotedesktopverbindung (mstsc.exe).
Will man von Linux auf ein Windows System zugreifen, in meinem Beispiel Win7, ist das mit dem rdesktop client möglich.
Vorarbeiten auf dem Windows7 Rechner (gilt auch für Vista oder einen Windows Server)
Aktivieren bzw. Remotezugriff zulassen
Windowsbutton – Systemsteuerung – System und Sicherheit – Remotezugriff zulassen
Tip: Windows-Taste + PAUSE-Taste und Remoteeinstellungen anklicken
Einstellung: Verbindungen von Computern zulassen, auf denen eine beliebige Version von Remotedesktop ausgeführt wird (weniger Sicherheit)
Nun noch die Benutzer die Zugriff haben sollen unter Benutzer auswählen hinzufügen. (Admins sind bereits automatisch hinzugefügt)
IP-Adresse des Windows Rechners herausfinden:
Windows-Button drücken und in das Suchfeld folgendes eintragen: cmd /k ipconfig
Hier nach Ethernet-Adapter LAN-Verbindung suchen und den Wert bei IPv4-Adresse notieren (Bsp. 192.168.1.101)
Das aktivieren der Remotedesktop Funktion ermöglicht theoretisch auch „Fremden“ einen Zugriff, es ist daher wichtig für alle User ein ausreichend sicheres Passwort zu vergeben.
Zugriff von Linux per rdesktop
Bei diversen Distributionen ist das Tool bereits installiert, wenn nicht nachinstallieren oder direkt von rdesktop herunterladen.
Installation unter Suse 11.2 mit zypper: zypper in rdesktop
Es gibt diverse Optionen für den rdesktop, ich persönlich finde folgende sehr hilfreich:
- -k: Keyboard Layout (de)
- -f: Vollbild
- -g: Desktop Größe (BreitexHöhe)
- -z: Komprimierung aktivieren
- -P: Bitmap caching
- -x: Zugriffsgeschwindigkeit (m[odem 28.8], b[roadband], l[an])
- -0: Verbindung zur Consolensession (bei Servern sehr sinnvoll)
rdesktop -z -P -x l -g 1024x768 -k de 192.168.1.101
Wer diese Remoteverbindung öfters benötigt kann sich auch einen alias anlegen.
Ergänzung in ~/.bashrc
# Alias für Remotezugriff alias winpc='rdesktop -z -P -x l -g 1024x768 -k de 192.168.1.101'
Zum Aktivieren des eingefügten Eintrags, das Terminal erneut öffnen oder den Befehl source ~/.bashrc
verwenden.
Mit dem Befehl alias
kann man sich alle zugewiesenen Einträge anzeigen lassen.
Warnung – Farbtiefe
WARNING: Remote desktop does not support colour depth 24; falling back to 16
Lösung: „-a 32“ ergänzen, damit die Farbtiefe passt.
Vielen Dank an Mathias für diesen Hinweis.
Sadik meint
Wow, tolle Sache. Begeistert mich :)
Auch der Tipp mit dem Alias ist sehr nützlich
Andriy meint
Vielen Dank. Hat mir sehr geholfen.
Cue meint
Danke, das habe ich gebraucht :)
Frank Meier meint
Interessanter Artikel. Gefällt mir gut.
Mathias meint
Klasse Artikel. Danke.
Eins fehlt noch: Wer die nachfolgende Warnung bekommt, kann mit -a 32 die Farbtiefe erhöhen.
WARNING: Remote desktop does not support colour depth 24; falling back to 16
Christian meint
Hallo Mathias, danke für Deinen Hinweis. Das werde ich in den Beitrag mit aufnehmen.
Vince meint
Vielen Dank! Funktioniert einwandfrei in Linux Mint 16 :)
Vince meint
Was ich persönlich noch ganz nützlich finde ist der -u und der -p Befehl für’s Auto-Login.
Sonst muss man ja die Daten manuell immer manuell eingeben, was mich ehrlich gesagt immer genervt hat weil man sich sein super-kryptisches Passwort nicht in jedem Fall merken kann.
Hier ein beispiel wie ich es für meinen NAS Server zu Hause einsetze:
rdesktop -u NAS -p xxxxxxxxxxxx -z -x l -g 1280x720 -k de -a 16 192.168.178.33
Ich hab bewusst die Option -a auf 16 gesetzt, weil mein zweiter Root Server nur 16 Bit maximal kann.
Beim heimischen NAS Server sehen 16 Bit besser aus, da der Mauszeiger und der Startmenübutton ausgefranst aussehen unter 32 Bit.
Wenn man eine sichere Umgebung hat, kann man unter Linux Mint 16 auch einen Starter anlegen der das Passwort im Klartext speichert und sich auslesen lässt.
Christian Feneberg meint
Hallo Vince, vielen Dank für Deinen Tipp.
Clemens Grün meint
Auch von mir Dank für den Tipp. Habe und (L)ubuntu 15.04 mit Synaptic rdesktop und die grafische Oberfläche grdesktop installiert. Bei grdesktop werden im ersten Reiter die Anmeldedaten und im zweiten Reiter die gewünschte Auflösung eingestellt. Für weitere Spezialitäten gibt es weitere Reiter. Die Einstellungen lassen sich als datei im ersten Reiter abspeichern.
Solange es für ernsthafte Musiksammler weder unter Linux noch unter Mac ein dem Windows-Programm MediaMonkey entsprechendes gibt, bin ich froh, wenn ich den dazu nötigen Windows-PC mit Windows 7 zumindest direkt von meinem Linux-Hauptrechner bedienen kann.
digital instinct meint
hi,
danke für den tollen Blog, das mit rdesktop hat einwandfrei funktioniert. Ich nutze das auch seit mehreren Monaten, um auf meine dedicated Server zuzugreifen.
Beste Grüße, Philipp
Hannes meint
Sehr guter Artikel, hat mir sehr weitergeholfen. Vor allem die Sache mit dem Alias ist sehr praktisch.
Adranale meint
Danke für den Artikel. Ich bekomme aber die folgende Fehlermeldung:
ERROR: CredSSP: Initialize failed, do you have correct kerberos tgt initialized ?
Failed to connect, CredSSP required by server.
Muss ich wahrscheinlich was auf Windows zuerst installieren?
Christian Feneberg meint
Tut mir Leid. Ich nutze inzwischen kein Linux mehr und kann das nicht prüfen.